Ich wuchs auf
eingebettet in zitzenwarmem Katzensand
geliebt über jede Vernunft

Jag växte upp inbäddad i spenavarm kattsand, älskad bortom allt förnuft

von Martina Montelius

Premiere als deutsche Erstaufführung im Juni 2003

Szenenfotos

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Zum ersten Mal ist mit dieser neuen Produktion von RedArt die Inszenierung eines Stückes von Martina Montelius in Deutschland zu sehen gewesen. Die Übersetzung des Textes dieser in Skandinavien als Neuentdeckung gefeierten 29jährigen Autorin entstand durch die Zusammenarbeit von Peter Kneip von FTF (Stockholm) und Beate Reker von RedArt.

„Ich verabscheue diesen Ausdruck, dass alles, was uns nicht tötet, stärker macht. Das ist nicht wahr. Man kann Sachen überleben, die einen schwächer machen.“
(M. Montelius)

Sechs Personen feiern ein obskures Familienfest: Großvater, Vater, zwei erwachsene Töchter, die tote Mutter sowie der junge asiatische Liebhaber des Vaters.
Der Vater, Hasse de Medeiros, ehemaliger Priester und Sohn des schwedischen Vorreiters der Psychiatrie, richtet das Familienfest aus. Alles soll wie früher sein, als seine Töchter noch klein waren: Hackbraten, Luftschlangen und Geistergeschichten. Zu den alten Familienritualen gehören aber auch „Spiele“ mit seinen Töchtern. Alles will in seinem Sinne erneut nach festgelegten Regeln wiederholt werden…

„Die Poesie ist die direkteste Art, das zu erklären, was wir meinen." (M. Montelius)

Martina Montelius scheut weder vor drastischen Formulierungen noch vor Gedankensprüngen oder poetischen Elementen zurück. Katzensand ist wie ein Gewimmel von Träumen, Assoziationen und Kindheitserinnerungen. Drastische Realität und poetische Fiktion verbinden sich zu einer nicht auflösbaren Einheit.

Die Inszenierung von Paula Artkamp nimmt diese Textform, die zwischen dem Poetischen und Absurden, dem Komischen und Tragischen hin und her pendelt, in sich auf und spielt im Wechsel um den Schmerzpunkt des Stückes herum oder trifft genau in das Zentrum. Das, was sich abspielt, ist so bizarr, dass die Widrigkeiten in Komik übergehen, in eine Art Komik, die sticht und schmerzt.

mit Pitt Hartmann, Beate Reker, Gabriele Brüning, Peter Kneip, Francis C. Winter, Paula Artkamp & Benji
Regie Paula Artkamp
Dramaturgie Hannah Pelny
Raum Hans Salomon
Kostüm Bettina Zumdick
Maske Sabine Schubert
Licht Volker Sippel
Musikarrangement Udo Herbst
Tonarrangement Andreas Tiedemann
Regieassistenz Bianca Austermann
Öffentlichkeitsarbeit Rita Roring

Deutsche Übersetzung: Beate Reker (RedArt), Peter Kneip (FTF Stockholm)
Eine RedArt - Produktion in Koproduktion mit FTF (Stockholm) und Theater im Pumpenhaus
Gefördert von der Stadt Münster, Kunststiftung NRW, nrw landesbüro freie kultur, Schwedisches Institut, Schwedische Botschaft Berlin.