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radio noir

von Albert Ostermaier

 

In radio noir ruft die Nighttalkerin Parthenope gleichzeitig über Radio und TV zu Brandstiftung, Anarchie, Sex und Selbstmord auf. Sie setzt all ihre Mittel ein: sie beschimpft, sie verführt, sie tröstet, sie stiftet an, sie schmeichelt, sie kotzt, sie schreit, sie flüstert - sie wird größenwahnsinnig.

talk to me ich bin das flüstern der zeitzünder das ausklingen der herztöne im körper der stadt ich bin die stadt & ihr untergang ich bin der felsen an dem alle strassen enden & und ihr meine galeerenjungs ich bin der klang des chaos die kakophonie der katatrophe....

Parthenope scheitert. Die Revolution hat nicht stattgefunden, niemand ist ihr gefolgt, die Welt bleibt nach wie vor unverändert. Auf dem Weg nach Hause sitzt sie in einem Taxi, der Taxifahrer schmeißt sie an einer üblen Ecke raus, sie geht vorbei an all den Bruchbuden, sieht Zuhälter, Junkies und Nutten, erinnert sich an ihre letzte Liebe, der Scheißkerl hat sie verlassen:

Nein ich weiß mir bleibt nichts nur der dark room einer an den herzwänden verdunkelten seele & im mund das allmähliche verstummen der stimme das werben des neons der tod & sein schwarzer klang der schatten unter dem flügel eines engels im fallen vielleicht ein rauschen das der stille gleicht in deinen augen jetzt bist du ich ein letztes fade-out ein kuss in die luft

Für diese Inszenierung hat RedArt einen besonderen Ort ausgewählt und verwandelt: auf einem Parkdeck in der Innenstadt Münsters ist über den Zuhörern nur der Abendhimmel, das Dämmern der Nacht. Die eigens für dieses Stück komponierte Musik macht diese Inszenierung zu einem intensiven cross over im Spannungsfeld von Literatur, Musik und Theater.

"Die Schauspielerin Beate Reker durchlebt diese Frau in einem spannenden Par-Force-Ritt durch alle Gemüts- und Stimmlagen." (WDR III, Resonanzen)

"...es ist bewundernswert, wie UKW-Domina Beate Reker auch Witz und Poesie aus diesem schamlosen Slang großstädtischer Umgangssprache destilliert." (Münstersche Zeitung)

Regie Paula Artkamp
Sprecherin Beate Reker
Musik Shilo Kappes, Martin Knott
Raum/Licht Hans Salomon
Produktionsleitung Rita Roring

Koproduktion mit Theater im Pumpenhaus

Unterstützt von: Stadt Münster, Gesellschaft der Musik und Theaterfreunde, Fonds Darstellende Künste